Tag 07: Über den Polarkreis nach Narvik

Traumtag auf der E6: der Tag war wieder ein Highlight, bei allerbestem Wetter zum Polarkreis (endlich) und dann bei traumhaften Landschaften bis nach Narvik

Tagestour

Tour Tag 07

Aufgestanden bin ich 07:30. Wobei ich inzwischen die Dauerhelligkeit merke: ich wache mindestens zwei mal nachts auf, bin zeitlich komplett desorientiert und muss zuerst auf die Uhr schauen wie spät es denn ist. Ich kann zum Glück dann aber weiterschlafen (bin müde genug). Auf zur Dusche. Die sanitären Einrichtungen auf den Campingplätzen sind übrigens alle sehr gut, da gibt es nichts zu mäkeln. Danach wieder alles auf das Moped packen, das Zelt ist über Nacht gut getrocket, es darf wieder IN die Gepäckrolle. Und: nachdem ich ja heute den Polarkreis überquere, habe ich gedacht ist es Zeit das Innenfutter der Motorradkombi rein zu "montieren".

Los ging es um 09:15, direkt vom Campingplatz auf die E6. Übrigens konnte ich vom Fenster der "Hytten" sogar das E6 Schild sehen. Das soll wohl das Motto für heute sein.

Die erste Strecke geht von Moesjoen nach Mo i Rana, ca 85 km. Noch ist es etwas bedeckt, aber trocken. Immerhin, ein guter Anfang. Landschaftlich viele Seen, Flüsse links und rechts der Strasse.






Auf dem Weg nach Mo i Rana waren einige Baustellen. Das war nicht schlimm, Stau gab es sowieso nicht, manchmal eine Ampel wg. Gegenverkehr. Ich hatte nur den Eindruck, wenn die Norweger eine Baustelle einrichten, dann aber richtig. Da wird dann der halbe Berg abgetragen, eine Strasse 1-2 m tief ausgebaggert und Untergrund aufbereitet. Man sieht richtig schwere Maschinen, 1-2 km weiter einen Steinbruch wo LKW zu den Baustellen fahren. Ich hatte den Eindruck, dass wohl grössere Abschnitte der E6 komplett saniert oder zum Teil verlegt werden.

Nach Mo i Rana geht es links zum Svartisen Gletscher weg (zweit grösster Gletscher Norwegens). Ich hoffe vielleicht einen Blick auf den Gletscher zu erhaschen, und folge der Strasse 14 km in ein Tal hinein. Die Strasse ist wunderbar, führt an einem Fluss entlang. Kurvig, holprig, wieder das richtige für die GS. Am Ende lande ich am Parkplatz, um zu sehen dass hier die Wanderung zum Gletscher beginnt. Hätte ich den Führer wohl doch genauer lesen sollen. Egal, die Tour ins Tal und zurück hat sich fahrtechnisch auf jeden Fall gelohnt.



An der E6 zurück ging es dann im Bogen rechts um den Svartisen Gletscher herum. Ich warte schon sehnsüchtig bis der Polarkreis in Sicht kommt, das dauert aber noch 30 km. Dann geht es plötzlich auf das Saltfjell hoch. Gleich wird es wieder kalt, wunderbar die Schneeberge auf der Hochebene. 




Und dann auch "Artic Circle" in 2 km Entfernung. Ich glaube da fahren fast alle von der E6 ab und machen einen Abstecher zu der Touristen-Attraktion. Wie der Norweger gestern schon gesagt hatte: rund um das Polarkreis-Zentrum liegt hoch der Schnee, wie man am geparkten Motorrad sehen kann. Ansonsten ist das natürlich ein Tourismagnet mit den üblichen Begleiterscheinungen wie Souvenirshop. Die Preise im Restaurant (für mein Frühstück um 13:30) waren aber ganz normal.






Den Polarkreis habe ich damit nach 3.421 km von zu Hause erreicht. Das ist für mich schon das zweite Mal dass ich den überquere, beim ersten Mal auf dem Weg zum Hundeschlitten-Trail bin ich ganz profan drüber hinweggeflogen.

Nach 3.421 km von zu Hause am Polarkreis

Das Wetter ist super, blauer Himmer rundherum. Dann geht es die E6 von der Passhöhe (ca. 680 m) wieder runter ins Tal. Die Strecke ist super zu fahren, immer wieder Berge mit und ohne Schnee. Dann geht es weiter nach Fauske, was wieder an einem Fjord liegt. Von dort geht es weiter bis Innhavet immer wieder an Fjorden entlang, die Strasse kurvig rauf und runter, so macht es Spass Motorrad zu fahren.





In Innhavet musste ich mal wieder Tanken und eine Kleinigkeit Essen. Dann ging es weiter nach Bognes, wo man dann mit der Fähre nach Skarberget übersetzen muss. Die Fähre ist Teil der E6, max. Wartezeit eine Stunde, ich hatte Glück und bin schon nach 10 min losgekommen.

Die letzten 20 km und der Blick von der Fähre waren gigantisch, das kann man gar nicht beschreiben. Die zum Teil schneebedeckten Berge direkt am Meer, im Hintergrund eine Lange Bergkette komplett schneebedeckter Berge: unfassbar.





Jetzt war es aber schon 18:30 als ich die Fähre heruntergefahren bin. Und noch 80 km bis Narvik wo ich einen Zeltplatz suchen wollte.

Ich war dann eine gute Stunde später tatsächlich in Narvik. Narvik ist ein eisfreier Hafen und wird vor allem für die Verschiffung von Eisenerz aus dem schwedischen Kiruna eingesetzt. In Narvik habe ich seit langem wieder die erste normale Verkehrsampel gesehen! Auch dort wird gerade gebaut, und zwar eine neue Brücke über den Fjord. Das sieht witzig aus wenn die Pfeiler schon stehen, aber noch keine Fahrbahn existiert. Leider konnte ich kein Foto machen, keine Chance anzuhalten. Dafür von einer fertigen Brücke einige km vor Narvik. Und ein Ausblick auf den Fjord von Narvik mit der untergehenden Sonne. Nein, die geht ja nicht mehr unter, im Moment (23:00) ist es immer noch taghell.




Ich bin dann weiter gefahren bis der erste Campingplatz an der Strasse angeschrieben war. Der kleine Haerslette Campingplatz hatte eine freie "Hytten" (oder Cabin auf englisch) für mich. Jetzt esse ich mein Standardessen wie die 2 Philip/ps: Toastbrot mit Käse.

Blick von "meiner Hütte"

Die Temperaturen waren heute wie im Sommer. Im Schnitt 15-17 Grad, nur auf dem Saltfjell war es wie immer kalt mit +4 Grad. Ich habe zwar nicht geschwitzt mit dem zusätzlichen Innenfutter, es war auf jeden Fall aber mollig warm. Ich habe gehört zu Hause hat es Gewitter und Regen?

Der Plan für morgen: auf jeden Fall nach Tromso, wenn alles klappt kann ich dort Bekannte besuchen. Und dann ein Stück weiter die E6 hoch nach Alta je nach Lust.

Zusammenfassung des Tages

  • Gefahren: ca. 570 km
  • Reine Fahrtzeit: ca. 10 h
  • Wetter: Traumwetter wie es besser nicht sein kann. Warm: 15-17 Grad
  • Erlebnisse: Polarkreis, Traumhafte Landschaften an der E6 entlang

Bilder des Tages










Kommentare

  1. Schöne Bilder - Sone, blauer Himmel, Schnee. :-)

    Weiter als bis Narvik bin ich damals nicht gekommen, sondern dann rüber nach Schweden in den Abisko Nationalpark.

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